Kunst, Karneval, Politische Aktionen

Zoch vorm Zoch

Die Rosenmontage, mit Link auf die ausführliche Rückblicke

2024: Wer klebt an was und warum? Fiese Kleber und die Lösungsmittel dafür standen im Mittelpunkt unseres Zuges. Offizielles Motto war: „Wat e Theater – wat e Jeckespill“, wir setzten dagegen: „Wat e Trauerspill!“ „Se klääve am Jestern!“ Diesmal von diversen Gruppen tatkräftig untestützt hatten wir den größten „Zoch vorm Zoch“ aller Zeiten: Rückschau 2024

2023: Endlich wieder ein „normaler“ Rosenmontagszug. Aber nur relativ normal, denn er ging verkehrt herum! Und startet sogar von der „Schäl Sick!“. Das machten die Pappnasen allerdings nicht mit und starteten erst auf der „richtigen Rheinseite“. „Ov krüzz oder quer“ war das fantasielose Motto, die Pappnasen erweiterten es kreativ und nach vorne schauend: Ov krüzz oder quer: Umfairteilen muss her“! Rückschau 2023

2022: Offizielles Motto: „Alles hät sing Zick“, unser Motto: „Zick erüm för…..“ Da sollte hin: SUV, Kohlekraft, Narrenkappetalismus…… Nun, der Angriffskrieg gegen die Ukraine änderte alles.Die Pappnasen nahmen an der Friedensdemo teil, unter anderem mit dem Schild: „Zick erüm för kriegsgeile Arschgesichter“ Rückschau 2022

2021: War da nicht was? Corona etwa? Kompletter Karnevalsausfall? Nein, nicht der ganze Karneval fiel aus, die unbeugsamen Pappnasen Rotschwarz legten einen Minizoch auf die Straße und hatten einen (angemeldeten) öffentlichen Auftritt unter dem Motto „Zesamme stonn mer jäje Corona und Kappetalismus“ (offiziell: „Nur zesamme sin mer Fastelovend“). Die Pappansen wissen nämlich um einen Impfstoff, der gegen beides hilft: Solidarität! Rückschau 2021

2020: Unser:Et Hätz schleiht för Veedel un Äd – Frohsinn for Future statt Narrenkappetalismus!“ klingt eindeutig besser und sinniger als das offizielle „Et Hätz schleiht em Veedel“. Wir machen Miethaie zu Fischstäbchen, Autowahnsinnige werden Autoimmun und ein Fluchkapitän und seine Fluchbegleiterin sollen ruhig alle Ökos nebst Greta verfluchen, von uns gibt’s Doppelhätz för Veedel un Äd, da kommen alle runter und dann gut drauf. Rückschau 2020

2019: Wir: „Ons Sproch: Heimat instandbesätze“ (sie: „Ons Sproch es Heimat“) Den schönen Begriff „Heimat“ wollen die Pappnasen nicht dem Rechten und Rassisten überlassen. Deswegen werden Funkemariesche, Tünnes und die alte Dame Demokratie zu Instandbesetzern des Begriffs, denn für sie ist nur eine teilbare Heimat eine schöne Heimat. Rückschau 2019

2018: Wir: „Mer klääve nit am Wachstumswahn – mer danze us der Reih“ (sie: „Mer Kölsche danze us der Reih“) Die Pappnasen stellen sich beim Wachstumswahn quer. Mit dabei sind „Wachstums-Verrückte“, ein Glyphosatan aber auch das Kölner Glücksgestirn. Rückschau 2018

2017: Wir: “Wenn uns Pänz ihr Zokunf sinn: Dat haut se us de Söck“ (sie: “Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“) Was müssen die Pänz auch alles für eine gute Zukunft aus dem Weg räumen: Demokratie-Abbau, Umweltzerstörung, Soziale Spaltung, Kriegstreiben – All dat wulle mer nit, bruuche mer nit, fott domet! Also, Socken wieder anziehen, Ärmel hochkrempeln und für eine gute Zukunft sorgen – und hier in Kölle fangen wir damit an. Rückschau 2017

2016: Wir:“Mer stelle alles op de Fööß – Bunte Funken jäjen braune Halunken“ (sie: „Mer stelle alles op der Kopp“) Die braune Halunke, dat sin die vernagelte Jiftzwerge, dat sin Hassiste mit Brett vorm Kopp, die nix Fremdet ligge künne. Och för die han die Bunte Funke en neu Version vum Campingleed jemaat, un dat jeiht esu:
Da laachste Dich kapott – dat sin Rassiste
Da laachste Dich kapott – die sin so blöd
Denn dat Brett vorm Kopp, ja dat mät se janz beklopp
Un jeder rääschte Jiftzwerch is en Trööt Rückschau 2016

2015: Wir: „Su schäl jeck? Nää, TTIP weg!“ (sie: „Social jeck, kunterbunt vernetzt“) Das Jahr, in dem das Freihandelsabkommen TTIP durchgesetzt werden soll – die Pappnasen haben was dagegen: Jeder Kölner kennt den § 6 des Kölschen Grundgesetzes „Kenne mer nit, bruuche mer nit, fott domet“. Neue Forschungen ergaben nun, dass es einen § 12 gibt, der genauer bestimmt, auf was sich § 6 bezieht. § 12 lautet sehr eingängig: „TTIP in de Tonn!“ Rückschau 2015

2014: Wir: „Zokunft: Mer spingkse zoröck“ (offiziell: „Zokunf – mer spingkse wat kütt“) – Wir gucken und hauen den Mächtigen auf die Finger. Und wo was faul ist, wird das laut rausposaunt. An allen Ecken brauchen wir Whistelblower wie Edward Snowden. In Köln macht das der Tröötemann. Rückschau 2014

2013: Wir:Ömverdeile deit Nut, he un am Zockerhut“ (sie: „Fastelovend em Blot, he un am Zuckerhot“) Da gehen die Robin Hoods, allen voran Tünnes Hood und Lady Mariesche, den Superreichen an die Geldsäcke, in denen die Kohle steckt, die sie der Allgemeinheit weggezockt haben. Die zurückgeholten Reichtümer werden dann so investiert, dass alle Menschen und die Natur in eine lebenswerte Zukunft gehen. Rückschau 2013

2012: Wir: „Jeder Pappnas sing Revoluzzjohn“ (sie: „Jedem Jeck sing Pappnas“) – Die Pappnasen feiern den weltweiten Aufruhr und Protest (Arabischer Frühling, Occupy, Indignados etc.), durch den die Herrschenden weltweit ins Schwitzen geraten. Rückschau 2012

2011: Wir: „Dat loß mer uns nit beaten“ (sie: „Köln hat was zu beaten“) – Jeck und hochpolitisch thematisieren die Pappnasen den Angriff auf die Demokratie durch kapitalistische Hochfinanz und lobbyistische Niedrigmoral. Rückschau 2011

2010: Wir: „Vom Klüngel jebützt“ (offiziell: „In Kölle jebützt“) – in einem schauerlichen Aufzug von widerwärtigen Vampiren und bedauernswerten Opfern werden die Blutsauger des kölschen Klüngels vorgeführt. Rückschau 2010

2009: Wir: „Euer Kapitalismus – höllisch bekloppt“ (sie: „Unser Fastelovend – himmlisch jeck“) – Die Mission der Pappnasen nach der Finanzkrise: der Kapitalismus ist am Boden, und wir treten nach. Zur Hölle mit ihm! Rückschau 2009

2008: Wir: „Klüttendreck für Kölle – un mir han nix zo kamelle“ (sie: „Jeschenke för Kölle – uns Kulturkamelle“) – Im Kölner Nordwesten wird mit dem Braunkohlekraftwerk Neurath Europas größte Dreckschleuder gebaut – wir zeigen RWE/Rheinbraun, Regierungspolitikern und sonstigen Klimaschindern mit monströsen Großpuppen, scharfen Parolen und ätzenden Gesängen wo der Frosch die Locken hat! Rückschau 2008

2007: Wir: „G8 – wir verheizen die Welt“ (offizielles Motto: „M’r all sin Kölle“) – die Zuschauer am Zugweg bekommen 9000 imitierte Fahrkarten nach Rostock/Heiligendamm, damit sie im Sommer an den Protesten gegen den G-8-Gipfel teilnehmen können. Denn die acht Regierungschefs, die sich dort selbst zur Weltregierung stilisieren, sollen nicht mit der weltweiten Ausbeutung von Menschen und Ressourcen durchkommen. Der erfolgreiche zivile Ungehorsam von Heiligendamm wird zur Sternstunde der globalisierungskritischen Bewegungen. Rückschau 2007